Schulen

So war Schule damals

In den meisten Dörfern gab es früher keine Schulgebäude wie wir sie heute kennen.
In verschiedenen Bauernstuben trafen sich die Kinder aus der Umgebung und wurden zeitversetzt von einem sogenannten “Wanderlehrer“ unterrichtet. Dadurch blieb den Schülern ein allzu langer Schulweg erspart.

Schule zu Zeiten von Lehrer Kühlmann

In Westerwiehe trat in diesem Zusammenhang ein herausragender Pädagoge in Erscheinung:
der im Jahre 1744 in Westerwiehe geborene
Johannes Henricus Kühlmann hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Jugend des Dorfes aus der Unwissenheit zu befreien.

Seine Unterrichtszeiten an den fünf von ihm zu betreuenden Schulstellen (die Wegstrecke auf unbefestigten Wegen bei Wind und Wetter betrug täglich ca. 10 Kilometer) beschreibt Lehrer Kühlmann wie folgt:

  • Morgens von 6 Uhr bis halb neun in meiner Behausung (Westerwiehe 86 – heute Mertensotto, Berkenheide 44).
  • Von halber 10 bis halber 12 bey Aldehof (Westerwiehe 110 – heute Kleinemas, Westerwieher Str. 180).
  • Von 12 Uhr bis 2 bei Johann Leweling (Westerwiehe 62 – heute Johannleweling, Lipplinger Str. 5).
  • Von 2 bis 4 Uhr bey Humpers Peiter (Westerwiehe 56 – heute Bexten, Ziegeleistr. 19).
  • und dann die letzte am Abend bey Hartwig (Westerwiehe 64, heute Hochfeld 11, Westerhorstmann).

Im Alter von 68 Jahren wurde Lehrer Kühlmann nach 42jähriger Tätigkeit im Jahre 1812 in den Ruhestand geschickt. Er starb am 13. Mai 1814.

Eintrag im Sterberegister der Pfarrei Neuenkirchen, zu der Westerwiehe seinerzeit kirchlich gehörte.

Link zur Eintragung in Matricula-Online des Erzbistums Paderborn:

https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_23706/KB007-03-S/?pg=63