Rietberg-Westerwiehe. „Richtig schön geworden.“ Kommentare wie diesen hörte man während des Tags der offenen Tür regelmäßig. Bei dem besten Herbstwetter, das man sich wünschen kann, haben die Westerwieher Schützen am letzten Oktober-Sonntag ihr um einen Anbau erweitertes Vereinsheim der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das Ergebnis nach zweijähriger Planungs- und sechsmonatiger Bauphase kann sich wirklich sehen lassen: Der in Richtung Sportplatz entstandene Anbau ergänzt das Vereinsheim der St.-Laurentius-Schützen an der Berkenheide um verschiedene wichtige Funktionen.
Barrierefreiheit ein Pluspunkt
Der Anbau bietet unter anderem Platz für eine behindertengerechte Toilettenanlage. Ein barrierefreies WC gab es bislang im Schießheim nicht. Die insbesondere für die besonderen Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern ausgerichtete Sanitäranlage kann auch über eine Außentür erreicht werden. Damit steht sie auch Nutzern des angrenzenden Sportplatzes von Germania Westerwiehe offen.
Eine kleine, abgetrennte Umkleidemöglichkeit für die Sportschützinnen ist ebenfalls Bestandteil des Anbaus. Eine solche Rückzugsmöglichkeit, um die Schießkleidung für Trainingseinheiten oder Wettbewerbe an- und später wieder abzulegen, konnte im Vereinsheim bisher nicht vorgehalten werden.
Besprechungszimmer als Herzstück
Herzstück des nun fertiggestellten Anbaus ist ein multifunktional zu nutzender Besprechungsraum. Ausgestattet mit Großbildschirm, Küchenzeile, Tischen und Stühlen bittet der helle, großzügig geschnittene Raum beispielsweise Gelegenheit für Treffen der Sportschützen, für Vorstandssitzungen des Gesamtvereins oder aber für die regelmäßigen Arbeitszusammenkünfte der Untergruppe „Brauchtum und Heimat“.
Mehr Platz fürs Archiv
An das Besprechungszimmer grenzt ein weiteres Zimmer an. Dieses wird als Archiv genutzt – sowohl von den Sportschützen als auch von der Gruppe „Brauchtum und Heimat“. Noch ist zwar ein Großteil der Regale und Schränke leer, aber das wird nicht lange so bleiben, denn die Akten- und Dokumentenbestände beider Gruppen sind umfangreich. Bislang waren die wichtigen Papiere größtenteils dezentral bei den Mitgliedern zuhause untergebracht. Damit nicht genug: Die bestehende Waffenkammer der Sportschützen ist dank des Anbaus ebenfalls gewachsen.
Interesse der Bevölkerung ist groß
Was die Aktiven am Sonntag besonders freute: Das Interesse der Westerwieher Bevölkerung war riesig. Zahlreiche Besucher nutzten am Tag der offenen Tür die Chance, einen Blick in das erweiterte Vereinsheim zu werfen. Und wer wollte, konnte auf der erst vor knapp zwei Jahren in Betrieb genommenen vollelektronischen Schießanlage seine Treffsicherheit unter Beweis stellen.
Dorffest an der Berkenheide
Schnell entwickelte sich die Einweihungsfeier zu einem kleinen Dorffest. Popcornmaschine, Bratwurststand und Kuchenbüffet ließen keine Hungergefühle aufkommen. Kinder konnten sich auf der Hüpfburg austoben. Flotte Melodien steuerte der Musikverein Westerwiehe bei. Die einzelnen Abteilungen der Schützenbruderschaft St. Laurentius Westerwiehe informierten über ihre Angebote und luden zum Mitmachen ein.
Mammutprojekt erfolgreich zum Abschluss gebracht
Ingo Berenbrink ließ als Vorsitzender der Sportschützen die Planungs- und Bauphase Revue passieren. Sein Dank galt Kassierer und Jugendleiter Ludwig Lescow, der nicht nur erfolgreich nach einem öffentlichen Förderprogramm Ausschau gehalten hatte, sondern auch Planung und Ausführung des „Mammutprojekts“ federführend betreute.
Zufrieden und erleichtert
Zufrieden und erleichtert, dass das Bauvorhaben einen guten Abschluss gefunden hat, zeigte sich denn auch Ludwig Lescow. Er verwies auf die „enorme Eigenleistung“ der rund 20 ehrenamtlichen Helfer, die zusammen knapp 1000 unentgeltliche Arbeitsstunden absolviert hätten. Dadurch habe der anfängliche Fehlbetrag für die Baumaßnahme von zirka 40 000 Euro auf 15 000 Euro reduziert werden können. Maßgeblich finanziert wurde das 217 000-Euro-Projekt mit 177 000 Euro durch das Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Um in den Genuss der Zuwendung zu kommen, mussten die Sportschützen St. Laurentius Westerwiehe als eigenständiger Verein einen entsprechenden Antrag stellen. Denn nur Mitgliedsvereine des Landesportbunds – und eben dies sind die Sportschützen aus dem Kükendorf – waren antragsberechtigt.
Dickes Lob vom Bürgermeister
Ein dickes Lob für die „gelungene Gemeinschaftsleistung“ kam von Bürgermeister Andreas Sunder. Der Rietberger Rathauschef begutachtete den fertiggestellten Anbau persönlich und hob während seiner Ansprache besonders die damit erreichte durchgängige Barrierefreiheit hervor. Eben das mache eine moderne Sportstätte aus.
Brudermeister aus der Kur zugeschaltet
Grüße aus der Kur übersandte Brudermeister und Ortsvorsteher Detlev Hanemann. Der Westerwieher Schützenchef wurde aus der Kurklinik, in der er sich zurzeit von einer Operation erholt, telefonisch zugeschaltet. Seine Botschaft an alle am Bau Beteiligten: „Klasse gemacht.“ Den Anbau bezeichnete er als eine „Meisterleistung“, die allen Abteilungen der im Jahr 1950 gegründeten Schützenbruderschaft zugutekomme.