Schützenheim

Grünes Licht für den Neubau des Schützenheimes

Eine Sondermeldung zum Schützenfestauftakt 1995 in Westerwiehe ließ am Samstag spontan große Freude aufkommen. Brudermeister Franz Funke konnte mitteilen: „Kultusminister und Regierungspräsident haben dem Bauvorhaben zugestimmt. Es gibt einen Zuschuss, und dem Bau eines neuen Schützenheimes mit Luftgewehrschießstand steht nichts mehr im Wege.“

Nach dem Bewilligungsbescheid vom 25. Juli 1995 mussten die Bauarbeiten innerhalb von drei Monaten begonnen werden. Die für einen Baubeginn erforderlichen behördlichen Genehmigungen (Bauordnungsamt, Umweltamt, Landschaftsbehörde, usw.) waren von unserer Bruderschaft schon im Jahre 1994 eingeholt worden, deshalb konnten die Bauarbeiten sofort Ende August 1995 in Angriff genommen werden.

In der Vorstandssitzung am 23. August 1995 beim Festwirt Seppel Kreutzheide schlug Brudermeister Funke vor, zur Abwicklung des Bauvorhabens „Schützenheim mit Luftgewehrschießstand“ einen besonderen Bau- und Vergabeausschuss zu wählen. Dieser Ausschuss setzte sich aus Mitgliedern des Vorstandes der St. Laurentius-Bruderschaft und aus Mitgliedern des Vorstandes der Sportschützen St. Laurentius zusammen. Zum Vorsitzenden dieses Ausschusses wurde Franz Funke und zu stellv. Vorsitzenden Norbert Kröger und Manfred Busch gewählt.

Richtfest

Oberst-Stellvertreter Heinrich Diekotto (links) und Hauptmann Johannes Steinberg gönnen sich hier eine kurze Arbeitspause. Ansonsten waren sie u.a. für die technischen Anlagen zuständig.
Es sieht nur so aus, als drohte die Giebelwand einzustürzen und müsste hier von Johannes Agnesen, Josef Funke und Willi Dorenkamp abgestützt werden. An der Wand wurde eine Holzkonstruktion befestigt für die Scheibenzuganlagen.
Ehrenmitglied Bauunternehmer Bernhard Settertobulte (links) und Ehrenschießmeister Josef Funke kümmerten sich um die schnelle Fertigstellung des Rohbaus.
Ehrenmitglied Bauunternehmer Bernhard Settertobulte (links) und Ehrenschießmeister Josef Funke kümmerten sich um die schnelle Fertigstellung des Rohbaus.

Dank der von den Vereinsmitgliedern erbrachten sehr großen Eigenleistungen – hier ist besonders das Ehrenmitglied unserer Bruderschaft Bauunternehmer Bernhard Settertobulte zu erwähnen – konnte bereits nach fünf Wochen die ganze Gemeinde zum Richtfest am 07. Oktober 1995 auf dem Sportgelände „Berkenheide“ eingeladen werden.

Auch im Jahre 1996 gingen die Bauarbeiten zügig voran, sodass es bereits Ende September bezugsfertig war.

Einweihung am 27. September 1996

Präses Pfarrer Hubertus Mersmann bei der Einweihung des Schützenheims
Präses Pfarrer Hubertus Mersmann bei der Einweihung des Schützenheims

Der Pfarrer der Gemeinde, Präses Hubertus Mersmann, nahm am 27. September 1996 die kirchliche Weihe des neuen Gebäudes vor. Unter Beteiligung zahlreicher Ehrengäste aus Politik, Verwaltung und Vereinswelt wurde der Neubau nach nur gut einjähriger Bauzeit seiner Bestimmung übergeben.

„Der Förderung durch die Stadt Rietberg und durch das Land Nordrhein Westfalen, sowie der Mitwirkung unserer Schützen und Gönner in Form von erheblichen Eigenleistungen und Bargeldspenden ist es zu verdanken, dass kein Fremdkapital aufgenommen werden musste“, sagte Brudermeister Funke in seiner Festansprache.

Reinhard Große-Wächter, Halle, Vorsitzender des Kreisverbandes Gütersloh des Westfälischen Schützenbundes, gehörte zu den Ehrengästen und war beeindruckt von der neuen Schießsportanlage.

Mit dieser Anlage ging ein lang gehegter Wunsch unserer Bruderschaft in Erfüllung. Es ist zu hoffen, dass der Schießsport und die damit verbundene Geselligkeit in diesem Schützenheim eine neue Heimat findet, und dass sich Jung und Alt recht lange an dieser Anlage erfreuen kann. Wenn sich mit dieser sportlichen Freizeitgestaltung ein gewisser Leistungsstand verbindet, so ist dies um so mehr zu begrüßen.

Für Brudermeister Funke war es eine ganz besondere Freude, am Einweihungstag dem Hauptmann Johannes Steinberg als Dank und Anerkennung für seine kurz zuvor errungene Bundesmeisterschaft im KK-Schießen in Gymnich (Rheinland) einen Wappenteller überreichen zu können.

Reinhard Große-Wächter, Halle, Vorsitzender des Kreisverbandes Gütersloh des Westfälischen Schützenbundes, gehörte zu den Ehrengästen und war beeindruckt von der neuen Schießsportanlage.
Bürgermeister Hubert Deittert MdB gratulierte im Namen des Rates der Stadt Rietberg. Brudermeister Franz Funke dankte auch dem Bürgermeister und den anwesenden Ratsmitgliedern für die Unterstützung bei der Durchführung des Bauvorhabens.
Der offensichtlich gut gelaunte Rietberger Stadtdirektor Wolfgang Schwade freute sich mit den Westerwieher Schützen über das neue Schützenheim, zu dessen Gelingen er sehr viel beigetragen hat.

Fertigstellung

Alle Westerwieher Bürger und Bürgerinnen wurden zu einem „Tag der offenen Tür“ am Sonntag, dem 29. September 1996 eingeladen. Viele Besucher nahmen den gelungenen Neubau in Augenschein, sparten nicht mit Anerkennungsworten und verlebten im Schützenheim gemütliche Stunden im Kreise Gleichgesinnter. Für die erforderlichen Parkplatzflächen (für Schützenheim und Sportheim) stellte die Stadt Rietberg die Pflastersteine zur Verfügung. Die Verlegungsarbeiten wurden von den Laurentius-Schützen und den Germania-Sportlern ausgeführt. So entstanden in gemeinsamer Arbeit 1.625 qm Parkplatzflächen.

Die Sportanlagen an der Straße „Berkenheide“ mit den zwei Rasensportplätzen, dem neuen Sportheim für den „SV Germania Westerwiehe“ und dem neuen „Schützenheim mit Luftgewehrschießstand für die St. Laurentius-Schützenbruderschaft“ sind auf sportlichem Sektor ein sehr gutes Aushängeschild für den Ortsteil Westerwiehe.

Sportliche Erfolge

Mit diesen guten Bedingungen feierten die Sportschützen weitere gute Erfolge. So stellten Westerwieher Schützen nicht nur Kreismeister im Bereich des WSB, sondern auch Jahr für Jahr Bezirks- und Diözesanmeister, sowie Bundessieger z.B. 1996 + 1997 den 1. Platz im KK-Mannschaftswettbewerb mit den Schützen Johannes Steinberg, Josef Funke und Theo Wittreck.

Auch meldeten die Sportschützen die meisten Teilnehmer aller 19 Bruderschaften im Bezirk und wurden durch Bezirksschießmeister Konrad Graute ausgezeichnet. Dies ist auch ein großer Verdienst des jetzigen Schießmeisters Manfred Busch.

Vereinsarbeit

Durch die Erstellung des Schützenheimes konnte die Vereinsarbeit der Sportschützen weiter aktiviert werden. So wurde nicht nur das Schießen „König der Könige“, „König der Jungkönige“, sondern auch seit einigen Jahren das „Vereineschießen“, an dem alle Vereine, Gruppen, Kegelvereine, Straßenmannschaften sowie Throngesellschaften teilnehmen können, durchgeführt.

Durch die Gründung des Vereins „Sportschützen St. Laurentius Westerwiehe e.V.“ ist man auch dem Westf. Schützenbund angeschlossen. Dieses bedeutet gleichzeitig Mitgliedschaft im Stadtsportverband Rietberg, die auch Fördergelder vergibt. So sind wir auch berechtigt, im Wechsel Stadtmeisterschaften auszurichten.

Seit der Mitgliedschaft im WSB konnten die Westerwieher Schützen über Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften sogar schon bis zur Deutschen Meisterschaft gemeldet werden.