Rietberg-Westerwiehe. Ehrungen aussprechen zu können für verdiente Vereinsmitglieder – das ist wohl eine der schönsten Errungenschaften der Schützenvereine. Denn so können sie denen aus ihren Reihen, die ihnen ganz besonders wichtig sind, die Anerkennung zukommen lassen, die sie verdienen. Das war am Samstag und Sonntag zum Auftakt des Westerwieher Schützenfests nicht anders.
Ein bisschen weiche Knie gehabt
Ein bisschen weiche Knie hatte er schon, als er am Samstagabend vor versammelter Mannschaft nach vorne zum Thron beordert wurde. Daraus machte Hans-Werner Settertobulte im Nachhinein keinen Hehl. Das ist ehrlich, das ist menschlich. Und auch verständlich. Denn die Auszeichnung, die ihm an diesem Abend zuteilwerden sollte, war keine gewöhnliche. Der außerordentlich engagierte Sportschütze ist mit dem Westfalenstern an der Lippischen Rose bedacht worden. Nur ganz wenige Schützenbrüder (und auch -schwestern) dürfen das seltene Abzeichen ihr Eigen nennen. Der 1956 geborene Westerwieher Sportschütze ist ab sofort einer von ihnen.
Seine Karriere bei den Sportschützen St. Laurentius begann 1997. Bereits wenige Jahre nach seinem Vereinseintritt wurde Settertobulte zum stellvertretenden Sportleiter und 2004 zum Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt bekleidete er 14 Jahre. In seiner Ägide verzeichneten die Sportschützen nicht nur herausragende sportliche Erfolge, es gelang auch, Sponsoren zu finden, um Schießanlage und Vereinsheimausstattung auf der Höhe der Zeit zu halten. 1996 war Hans-Werner Settertobulte am Bau des Vereinsheims beteiligt und 2022 bei der Errichtung des Anbaus.
Drei Silberne Verdienstkreuze vergeben
Aller Ehren wert sind auch die Erfolge der drei frisch gebackenen Träger des Silbernen Verdienstkreuzes. Christian Schlingschröder erhielt die Auszeichnung am Sonntag unter anderem für sein Engagement als Schriftführer des Hauptvereins. Zudem zeichnete er für die Neugestaltung des Internetauftritts der Bruderschaft verantwortlich. Ludwig Lescow wurde für seinen Einsatz in der Jugendarbeit im Schießsport ausgezeichnet. Zudem galt ihm Anerkennung, weil durch „seinen Einsatz der Anbau des Schützenheims erst möglich wurde“, wie Brudermeister Hanemann betonte. „Bei ihm liefen auch während der Bauphase alle Fäden zusammen.“ Mit Alfons Lienkamp wurde ein weiterer aktiver Sportschütze geehrt, der zudem beim Aufbau des Throns seit vielen Jahren verlässlich und mit Sachverstand zur Stelle ist.
Zudem wurden langjährige Vereinsmitglieder geehrt, darunter für 50 Jahre Klaus Hils, Heinz Steinberg und Rudolf Wilsmann sowie für 60-jährige Treue zur Schützenbruderschaft St. Laurentius Siegfried Brinkschröder. Für 40 Jahre wurden geehrt: Bernhard Descher, Dietmar Diekotto, Peter Kleinegesse, Alfons Lienkamp, Wolfgang Oesterschlink, Willi Setter, Frank Venjakob und Günter Wallenstein.